Ende und Anfang einer Familie oder Was ist Sozialdemokratie?

oder: Wahlkampf mit SPD und and der Seite von Axel Schäfer-MdB

Es war nie meine Absicht diese Grenze zu überschreiten. Doch ich habe es getan. Als Künstlerin und sogenannte Kulturschaffende widme ich mehr als 50% meiner Zeit seit 2020 der Politik, genauer der SPD... um sehr genau zu sein der Wiederwahl von Axel Schäfer-MdB. Doch bevor ich etwas mehr zu der SPD  bzw. Axel Schäfer-MdB komme, eine nötige und persönliche Einführung zum Wendepunkt Frühjahr 2020.

Anfang März 2020 verkündete die Regierung aus dem Bundestag drastische Massnahmen aufgrund einer absolut unüberschaubaren und nicht einzuschätzenden Lage durch das plötzliche Auftauchen eines tückischen Virus benannt Corona... oder Covid... ich weiss es nicht mehr genau. In einem war sich die Große Koalition unter der damaligen Führung der Kanzlerin Merkel sehr schnell einig. Dort, wo Menschen sich treffen und versammeln, kommt es garantiert zu Virenübertragungen und Krankheitsverläufen, die sehr schnell auch zum Tod führen können. Medikamente gab es dagegen nicht, doch die internationale Forschung lieferte schnell erste Antworten und Ergebnisse aus der Virenforschung und der Entwicklung modernerer Impfstoffe, auch gegen Grippen. Alarm schlugen die Krankenhäuser, denn sie wußten schon sehr schnell, dass sie nicht genug Intensivbetten und nicht genug Personal haben können.

Was das genauer bedeutet konnte ich in meiner Familie leider intensiv miterleben. Mein Vater Marian Danielewicz wurde Anfang März 2020 ins Krankenhaus geliefert. Nach über 7 Wochen allein sein, ohne BesucherInnen Recht aufgrund der Pandemieregelungen, infizierte er sich mit dem Virus durch anderen Patienten und verstarb kurze Zeit danach, auch als Folge einer sehr langen Krankheit. Meine Schwester besuchte ihn kurz vor seiner letzten Stunde, war nur fast vorsichtig und infizierte sich ebenfalls. Auch sie war wochenlang im Krankenhaus und ging sicher Hölle durch.

Mich hielten sowohl Verpflichtungen aber auch rationale Überlegungen, Aufforderungen von diversen Freunden, darunter Ärzte, zurück am letzten Tag noch nach Berlin zufahren, auch weil unser Vater mich telefonisch mehrmals eindeutig verabschiedete. Da ich mit ihm sehr herzlich verbunden war, hatte ich seelische Schmerzen und noch lange Nachwirkung durch das mir verweigerte Recht ihn zu besuchen. Was mich auch über Jahre vorher belastete war, dass ich meinem Vater im Alter nicht mehr und nicht so oft wie ich es mir gewünscht habe helfen konnte. Zeit für Pflege der Eltern muss man sich leisten können.

Kurz darauf im Sommer 2020 verstarb meine Mutter. Sie hatte es im Krankenhaus nicht mal ein Tag geschaft noch am Leben zu bleiben. Ihre Raucherei, ihr schon schwacher Körper, Atemnot hat ihr sicher nicht geholfen. Meine letzten Worte zu ihr nach einer sehr innigen und der letzten Umarmung waren: "Bis gleich". Paar Tage später, intuitiv geleitet, rief ich meinen Neffen an, sie an dem Tag ihrer Stunde zu Hause in Berlin zu besuchen. Er hat sie liegend gefunden und die Notfall Nummer gewählt.

Meine Eltern lebten über 35 Jahre nicht mehr zusammen und doch vereinten sie sich nochmals im Schicksalsjahr 2020.

(Bild folgt)

Trotz oder vielleicht auch wegen Trauer und der damit einhergehenden Beschwernisse öffnete ich damas beim guten Wetter weiterhin meine ED Atelier & Gallery am Springerplatz 29a in Bochum. Vor der Tür, im Garten immer ein Tisch mit Zeichenpapier und spontane große kleine Besucherinnen, die gerne basteln oder malen. Im Raum ein paar ausgesuchte Bücher, Ausstellung einige meiner besten Portraits und eine gute Espressomaschine... Free Belaruss und andere Ausstellungsaktionen...

Ablenkung
trösternde Worte
herzliches Lachen der spielenden Nachbarskinder
das gefühlte Leben (endlich)
das sich wie ein Film um einen windet und wendet
innerer Stillstand


Ein neuer Kampf und anstrengender Krampf gegen depressive Gedanken eigene Zukunft noch zu wollen und zu suchen began. In meiner neu bezogenen Wohnung ohne viele Möbel und Fußboden widmete ich mich meiner Umorientierungsstrategien und anderer Ausrichtung als Fotografin bzw. Bildautorin.

Das alles aber als Anfang ist zu wenig, denn am 08. März 2020, dem Internationalen Frauentag und meiner Wochenendausstellung KONTRA mit einer serbischen Künstlerin aus Frankfurt am Main besuchte die Vernissage ein seltener Gast: Axel Schäfer, Mitglied des Bundestages und des Europarates.
Wir kannten uns durch gemeinsame Aktion 2015 betitelt Polen, Deutsche und der Europäische Kosmos im Kunstmuseum Bochum. Das Motiv des Plakates: ein umgekehrter Baum mit den Wurzeln im Himmel. Damals gelang ihm gekonnt mich aus dem Schatten der Organisation als Vorsitzende Kosmopolen e.V. auf der Bühne für ein Gespräch zu überzeugen. Ich machte mit im Glauben, das wäre das erste und letzte mal, denn ich habe mich an eine Art Schattendasein hinter der Kamera oder in Laboren gewöhnen müssen. Doch ich habe mich geirrt. Zusammenarbeit folgten u.a. am Projekt Quo Vadis - Gemenschaftsatelier mit KuBo e.V., dessen Spuren noch heute im Springer Viertel Bochum zu finden sind und wo weiterhin Kinderaktionen stattfinden können. siehe www.dpg-bochum.nrw/kalender

mein Terminator genannt SPRINGER für ED Atelier & Gallery Aktionen


Noch 2020 erkundigte sich Axel Schäfer nach meiner Mitgliedschaft bei der SPD und bekräftigte danach eine mögliche freie Zusammenarbeit. Ich reagierte... irgendwie... eher passiv... Mit Politik wollte ich nichts zu tun haben. Für mich ist das, was ich künstlerisch und kulturell tue, politisch laut genug.

?

Wie macht man Demokratie
Kann ich das auch
Ist Demokratie nur eine Idee
oder fassbar
gestaltbar
kommunizierbar
übersetzbar
erlernbar

?
...
Was passiert in Europa
Wer bin ich hier
immernoch Fremde ?


Seit 2015 sitzen Rechte im Bundestag. Sie haben sich in den 90igern als Partei organiseren dürfen. Und sie wurden in Deutschland von Deutschen gewählt. Die Unruhe in mir seitdem PiS in Polen und AfD in Deutschland an Wählergunst gewannen, wächst, auch die Selbstkritik, weil ich seit damals verstehen musste, dass meine kulturellen Deutsch-Polnischen Bemühungen nicht ausreichen können, weil das Interesse an diesem bilateralen Dialog eher schwinden wird, als wachsen, weil auf uns Polen und Polinnen in Deutschland besondere anstrengende Rollen und Aufgaben zukommen.

Wer liest schon die im Krieg und nach dem Krieg geborenen Philosophen, Politiker*innen, Autor*innne und Poeten aus Polen bzw. im Exil? Es sind auch im europäischen Kontext wichtigste Quellen und ich bin mir sicher, wenn wir gegenseitig Autoren mehr lesen würden, gäbe es zu dieserart extreme Politik und Parteien nicht (mehr). Ich bin mir auch sicher, nichts hilft der Demokratie mehr als Bildung, Studium der Geschichte, Weiterbildung, die Suche nach Antworten im internationalem Dialogen und vor großem Publikum. Mehrsprachigkeit und Angebote das Interesse bei Jüngeren dafür zu wecken muss erweitert werden.

Es geht um das Mögliche
im, durch Zusammenleben,
was Demokratie ausmacht bzw. sein kann.
Demokratie ist ein Handeln.


Das schreibe ich hier auf als Polin, die von innerer "polnischer Zerrissenheit" und auch durch Familienmythengeschichten an Integration behindert wurde. Woher ich komme ist klar, aber wo will ich ankommen? Ich will ankommen, habe ich diese freie Wahl? Verliere ich, oder gewinne ich als "Polin in Deutschland"? Ist dieser Krieg zu Ende? Gibt es ein vom nationalen Freien Raum in Europa?...  für mich?

Das Gemeinsame schaft das Geistige
und es kann nur verbindend wachsen,
wenn auch die Vielfalt darin möglich wird.

Seit 2020 nun SPD, eine Partei, deren Mitglieder in Ortsvereinen sich oft gegenseitig blockieren können. Bei den Sebstständigen ist es umgekehrt, es herrscht zwar Konkurenz, doch Talent wird erkannt und unterstützt. In der Wirtschaft kann man sich leisten, etwas zu versuchen. In einer Partei weniger. Eine Person kann die ganze Wahl kippen. Gegen die Meinung vieler, unterstütze ich gerade in Kriesenzeit denjenigen, der am meisten Erfahrung mitbrachte: Axel Schäfer. Er kann, ja er soll nochmals antreten, dachte ich... hoffte es auch. Ich schrieb eine Mail und teilte ihm mit bei Interesse ihn bildsprachlich und in Presse ÖA bei der Wahl2021 zu unterstützen. Er antwortete, dass wir es versuchen können. Seit 2021 begleite ich also Axel Schäfer bei diversesten Treffen und Presse Gesprächen.

Es folgten kurz hintereinander über 250 Termine in wenigen Wochen vor den Wahlen und das Mitten in der Pandemie. Immer Abstand halten, immer Maske tragen. Hier Flyer, dort Blumen, Bäume pflanzen, Bier im Kleingärtnervereinen, überall Freunde, glückliche Gesichter, Erinnerungen und Gespräche über die Zukunft... über Probleme... alles in Kürze für die Leserschaft im Internet nacherlebbar. Zwischendurch dann die sehr gelungene Auftaktveranstaltung mit Olaf Scholz, den Kanzlerkandidaten und viel Sonne in Bochum City.

Präsenz schafft Vertrauen
Vertrauen läßt Hoffnung wachsen
Und Hoffnung wird gewählt.

Am 26.09.2021 wurde Axel Schäfer zum 6ten mal als Direktkandidat für die SPD Bochum mit deutlicher Mehrheit in den Bundestag wiedergewählt. Die SPD gewan mit Olaf Scholz und gründete mit Grünen und der FDP die erste Ampelregierung.

Ein Jahr zuvor, am 23.09.2020, kurz vor der Beerdigung meiner Mutter in Berlin, wurde auch ich (wieder) gewählt und zwar zur ersten Vorsitzenden der neu gegründeten Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bochum NRW e.V. Diese Initiative ist eine Folge der Bemühungen der Kosmopolen (2008-2019) im Deutsch-Polnischem Dialog von Bochum aus.

"Europa vor Ort" ist politisch ein Ziel, einfach auszusprechen, doch schwer auf eine Handlungsebene zu übertragen. Europa ist immer etwas zu groß für einen, inter-kulturell jedoch händelbar. Kosmopolen (2008-2019) schafften das, was lange in Bochum im Verborgen schlummerte, den Tiefen Osten im Ruhrgebiet wachzuküssen und an den ruhenden Polen in uns zu erinnern.

Europa
ist ein Tanz
mit Tanzpartnerwechsel
wie Rhythmus, Lautstärke
und ab und zu Pause
leider.


Nach der Wahl2021 viel Nervosität. Weiterhin zu wenig Geimpfte und die Pandemiezahlen steigen. Veranstaltungen werden abgesagt. Tanzen verboten. Weihnachten fällt das zweite mal aus.

Ich bin müde.
muss meine Galerie schliessen und das mühevoll Aufgebaute wieder loslassen.
Keine Aufträge, nur Anträge.

Ich habe wieder Angst
.. vor der wachsenden Leere in mir
... vor dem nächsten Beginn
...... dem nächsten loslassen müssen.

Russland überfällt Ukraine...
Jeder Funken an Hoffnung schenkt man ab sofort den hilfesuchenden verängsigten Flüchtlingen
überall blau-gelb
und die Gefahr sich weiterhin infizieren zu können
aber die Sonne scheint und bringt allen den Frühling zurück.
 
Ich werde wieder abgelenkt und zum Glück diesesmal etwas aufgefangen, unterstützt, ausgerechnet durch mir weiterhin eher fremde SPD, die mich behalten möchte.
Glück Auf? ... ja, ich denke schon...

work in progress
Stand 28.03.2022


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#AxelSchäfer
#SPD
#Bochum
#DeutschPolnischeGesellschaft
#Europa


Dezember 2022
weiteres folgt in 2023





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